Gespräche auf dem roten Sofa
Das Gemeindefest der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz am Sonntag, 24. September, machte seinem Namen alle Ehre: Das Fest wurde gestaltet von der Gemeinde, und das Thema „Gemeinde“ stand auch im Mittelpunkt.
Es begann mit einer Messe, die von einer Frauenbläsergruppe zusammen mit dem Organisten musikalisch begleitet wurde. Das Evangelium, es ging um das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, wurde gespielt von Mitgliedern aus der Gemeinde und war angepasst an die örtlichen Verhältnisse: Der Gutsherr suchte Arbeiter für die Weinlese am Kirchberg. In der anschließenden Dialog-Predigt gingen Pfarrer Ludger Reichert und Brigitte Neis dem Gleichnis auf den Grund.
Während des Steh-Cafés nach dem Gottesdienst interviewte Martina Keil-Löw einige Gäste auf dem roten Sofa, das vor dem Eingangsportal der Kirche stand: Wie nehmen sie die Gemeinde aktuell wahr und wie stellen sie sich die Zukunft vor? Veränderungen waren schon an der geringeren Teilnehmendenzahl sichtbar. Ein Teilnehmer bemerkte, es fehle inzwischen der Kontakt zur Jugend und auch zum Kindergarten. Eine Frau bedauerte, dass die frühere gemeinsame Identität mit den Jahren verloren gegangen sei, und wünschte sich einen gemeinsamen Anker.
Den im Pastoralraum anstehenden Veränderungen sahen die Teilnehmenden überwiegend mit einer Portion Skepsis, aber auch mit Mut entgegen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. In letzter Zeit seien in Heilig Kreuz neue Pflänzchen gewachsen, die man eintopfen müsse, damit sie ggf. an anderer Stelle weiterwachsen können. Auch wenn man einige Gebäude aufgebe, sei es wichtig, eine Insel zu haben: einen Ort, an dem Gemeinschaft für alle erfahrbar wird. Die Redebeiträge regten zu intensiven Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen und Kaffee und Kuchen an, die als Mitbring-Buffet organisiert waren. Das Fest endete mit der Versteigerung von Osterkerzen vergangener Jahre und einem Segensgebet.