Bild: Der Kammerchor St. Georg bei der Aufführung von Mendelssohns „Paulus“ bei den Musiktagen 2023. Rechte beim Bergsträßer Anzeiger

Bensheimer Musiktage

Am Sonntag, 29.9. beginnen wieder die „Bensheimer Musiktage“ mit einem bunten Programm aus Chor- und Orchestermusik in der Stadtkirche St. Georg in Bensheim, der evangelischen Kirche Schwanheim und dem Parktheater Bensheim.

Den Beginn macht der Kammerchor Cantemus mit „Brahms trifft Bruckner“ am 29. September um 18 Uhr in der Stadtkirche St. Georg.  Anlässlich Bruckners 200. Geburtstag bringen der Kammerchor Cantemus Bensheim und das Offenbacher Vokalensemble Prophet zusammen mit 12 Bläsern und Pauken des concerto classico frankfurt Motetten der beiden Wiener Zeitgenossen zur Aufführung. Im Fokus stehen dabei die vier- bis achtstimmigen Geistlichen Chöre von Anton Bruckner. Sein bereits 1861 entstandenes Offertorium „Afferentur regi“ erklingt mit drei begleitenden Posaunen. Von Johannes Brahms werden die drei Motetten aus op. 110 für ein und zwei Chöre sowie der Begräbnisgesang für Chor und Bläser aufgeführt, die Leitung hat Christoph Siebert.

Am 3. November gestaltet der Kammerchor St. Georg sein Konzert ebenfalls in der Stadtkirche St. Georg um 17 Uhr ausschließlich mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart: Außer seiner beliebten „Krönungsmesse“ erklingen die „Vesperae solennes de confessore“, eine durchkomponierte Vesper, die wie die Krönungsmesse für vier Solisten, Chor und Orchester gesetzt ist. Die Solisten Ramona Schmöker, Anna Kobinger, Sebastian Munsch und Michael Kieslich werden vom Heidelberger Kantatenorchester begleitet, die Leitung hat Gregor Knop.

Das dritte Konzert findet am 10. November um 18 Uhr in der evangelischen Kirche in Schwanheim statt: der ars musica Chor bleibt seinem neuen Konzept mit der Aufführung weniger bekannter Chorliteratur immer auch von Komponistinnen treu und bringt Dietrich Buxtehudes hochbarocken Kantaten-Zyklus „Membra Jesu nostri“ zur Aufführung. Der mystische Text über die Gliedmaßen Jesu ist eine Kombination aus Bibelversen mit Abschnitten aus „Oratio Rhythmica“ von Arnulf von Löwen, einem belgischen Mönch und Poeten des frühen 13. Jahrhunderts. Dem wird „To the hands“ der zeitgenössischen amerikanischen Komponistin Caroline Adelaide Shaw (*1982) gegenübergestellt. Die sechsteilige Auftragskomposition, 2016 uraufgeführt, ist eine Art Antwort auf Buxtehudes „Ad manus“ aus dem „Membra Jesu nostri“-Zyklus. Während sich die meisten Teile auf Sätze oder Aspekte daraus beziehen, thematisiert vor allem der fünfte Satz das Thema (Binnen-) Flüchtlinge. Lange vor dem Ukraine-Krieg oder dem erneuten Nahost-Konflikt geschrieben, hat das Werk nun wieder eine hohe inhaltliche Aktualität erhalten – abseits des interessanten musikalischen Bogens von gregorianisch anmutenden Chorklängen ohne Text über Sprechgesang zu Polyrhythmik und außergewöhnlichen Klangerzeugungen der begleitenden Streicher. Die Gesangssolisten Johanna Rosskopp (Sopran), Larissa Botos (Alt), Erik Grevenbrock-Reinhardt (Tenor), Florian Küppers (Bass) und der ars musica Chor unter der Leitung von Danilo Tepša werden von Instrumentalisten des Kammermusikensembles Laubenheim begleitet.

Das Collegium Musicum Bergstraße lädt am 17. November 2024 um 16 Uhr ins Parktheater Bensheim zu einem besonderen musikalischen Erlebnis ein: Unter der Leitung von Kushtrim Gashi wird das bekannte musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew aufgeführt. Die Geschichte von dem mutigen Jungen Peter, der mit Hilfe seiner tierischen Freunde einen Wolf fängt, wird fast jeder noch aus der Kindheit kennen. Und für Kinder ist das Stück, in dem jede Figur von einem Instrument des Orchesters verkörpert wird, eine wunderbare Einführung in die Welt der klassischen Musik. Als Erzählerin konnte das Orchester Cosima Seitz gewinnen, die mit ihrer lebhaften Erzählkunst Groß und Klein begeistern wird.

Der Oratorienchor Bergstraße beschließt am 24. November um 17 Uhr in der Stadtkirche St. Georg die Bensheimer Musiktage 2024 mit Werken von Franz Schubert. Auf die Symphonie Nr. 10 folgt die Messe in Es-Dur. Beide Werke sind im letzten Lebensjahr kurz vor seinem Tod entstanden und voller klanglicher Besonderheiten, insbesondere bei der Vertonung der Messe. Schubert überwindet hier die strenge liturgische Form der Messe und findet zu einem tiefen persönlichen Bekenntnis. Solisten sind Gun Young An, Kanako Sakane, Christian Dietz, Thomas Jakobs und Richard Logiewa-Stojanovic. Es begleitet die Kammerphilharmonie Mannheim. Die Leitung haben Klaus Thielitz und Christian Mause.

Eintrittskarten zu allen Konzerten sind ab sofort bei der Tourist-Info Bensheim und den Buchhandlungen Nuss in Auerbach und May in Heppenheim erhältlich.

Bensheimer Musiktage