Suche

Gegen das Vergessen – Lesung aus Tagebüchern junger jüdischer Shoah-Opfer am 26. Januar in Mariae Himmelfahrt

Am Vorabend des internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust gestalten vier Jugendliche aus Bensheim und Zwingenberg eine Lesung aus Tagebüchern junger jüdischer Shoah-Opfer. Herzliche Einladung am Freitag, 26. Januar  um 19 Uhr in das katholische Gemeindezentrum Mariae Himmelfahrt, Heidelberger Straße 18 in Zwingenberg. 

Das bewegende Tagebuch der Anne Frank haben seit der ersten Auflage 1947 Tausende gelesen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte nun der Berliner Metropol Verlag einen Band mit 30 Tagebuch-Aufzeichnungen jüdischer Jugendlicher aus 13 europäischen Ländern – erschütternde Zeugnisse des Holocaust. Elf dieser jungen Menschen haben die Shoah nicht überlebt, wie der Herausgeber Wolf Kaiser in seinen informativen Einleitungstexten zu dem Buch „Der papierene Freund“ schreibt.

Die Geschwister Antonia und Konstantin Gosch aus Bensheim und die Zwillinge Fiona und Kirsi Ränker aus Zwingenberg tragen Ausschnitte aus den Tagebüchern der Lettin Sheyna Gram und der Niederländer Bernie Spies und Ellis Paraira vor. Sie spiegeln in dem Wechsel nüchterner und emotional aufgewühlter Sprache ihre Hoffnungen und Ängste ebenso wider wie ihren Lebenswillen und Mut.

Ein Zitat der 18-jährigen polnischen Jüdin Miriam hat Ulrike Jaspers, zweite Vorsitzende des Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge, motiviert, die Lesung am 26. Januar zu organisieren. Miriam notierte: „Ist es nicht dumm, dass ich mir einen Schritt vor dem Tod Sorgen mache, was mit meinem Tagebuch passieren wird: Ich wünschte, es würde nicht kläglich in einem Ofen oder auf einer Müllhalde landen. Ich möchte, dass jemand es findet, sogar ein Deutscher, und es liest.“ Der Vorabend des Holocaust-Gedenktags ist der richtige Tag, dieses öffentlich und im Gedenken zu tun.

Die Veranstaltung wird gemeinsam ausgerichtet vom Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge, der katholischen und evangelischen Kirche.